Jahresbericht 2016

 

Jan) Am Dreikönigstag, Mi.6.Jan. fand das 1.Training statt. 19 motivierte Spieler fanden sich in der BXA ein und absolvierten unter fachlicher Anleitung von Tutu ein lockeres Einlaufen. Danach wurde 1 Std gespielt und die ersten Weihnachts-Pfunde weg geschwitzt. Damit die plötzliche Gewichtsreduktion keine gesundheitsschädigende Spuren hinterliessen, hat Gino vorsorglich 3 Königskuchen mitgebracht. Die schmeckte vorzüglich und wurde in Kürze weg geputzt. Die Könige wurden: Max (resp. Kaspar), Fabu ( Melchior) und Mario (Balthasar). Als die 3 gekrönten Häupter feststanden und ihre Goldkrone aufgesetzt bekamen, kehrte wie wundersam eine andächtige Stimmung im BXA-Stall ein. In Ehrfurcht erstarrt, assen wir heimlich die letzten Stücke des Kuchens und fuhren glückselig im hellen Sternen-Schein nach Hause.

 

Febr) Monat des harten Trainings. Tutu ist für die Grundkondition zuständig. Er nimmt es sehr ernst und bringt uns gehörig ins Schwitzen. Beim Hüpfen, Stemmen, Seilspringen und Übungen mit Gummischläuchen. Mit 2 Medizinbällen unter den Armen, schwinden unsere Pfunde wie Butter an der Sonne. Die Spiele danach, werden oft mit übersäuerten Beinen und leeren Akkus ausgetragen.

 

März) Hallenturnier in Münchwilen. Mit knapper Not konnte ich 8 Spieler aufbieten. Die ersten 3 Spiele gingen verloren, die letzten 3 haben wir unentschieden gespielt. Nach dem 2.Spiel waren wir durch Marc’s Verletzung nur noch zu 7. Trotzdem haben wir uns tapfer geschlagen und haben immer gekämpft. Einmal mehr waren wir die älteste Mannschaft. Seit 13 Jahren, resp. seit Turnierbeginn sind wir immer dabei. Wir wurden bei der Preisverleihung für die Turnier-Treue mit einem Preis gewürdigt. Es gab es eine schicke Wanduhr (noch in Marios Werkstatt) und die kostenlosen Einladung für das nächste Turnier im 2017. Das war eine überraschende und nette Geste der Turnierleitung. Die GV wurde wie immer galant von Präsi Franz Keller und Kassier Bruno Canonica präsentiert.  Hauptthema war das neue Finanzierungskonzept der Gemeinde. In naher Zukunft werden höhere Belastungen auf uns zukommen. Ehrengäste waren Peter Kessler und Kurt Sieber. Warum Kurt? Weil er 2015 nach Spanien ausgewandert ist. Intime Kenner seines Umfelds haben mir bestätigt, dass er bei der Ausschaffungs-Initiative der SVP davon ausging das sie angenommen wird.  Da er einen Migrations-Hintergrund hat, wollte er der offiz.Ausschaffung zuvorkommen und ging freiwillig nach Barcelona. 2 traurige Nachrichten überschatten den Monat März. Zuerst die Nachricht vom Tod des legendären Fussballers Johan Cruyff. Für viele von uns war er DER Fussballer unserer Jugendzeit. Dann die traurige Nachricht, dass unser ex-Swissair-Fussballer Ernst Mäder (Jrg 61) verstorben ist. Diese Nachricht hat mich sehr getroffen. Wir haben einige Jahre zusammen gespielt. Zuerst in der 1.Mannschaft, dann bei den Senioren. Wir werden ihn immer in guter Erinnerung behalten. Das letzte Hallentraining fand am Mittwoch 30.März statt. Das Datum wird Martin Feracin nicht mehr vergessen. Genau 1 Min.vor dem Trainingsende (20:29 Uhr) zog er sich einen Achillessehnen-Riss am linken Fuss zu. Ohne Fremdeinwirkung macht er einen Schritt zum Ball und es hat geknallt.. Auch Wädi stürzte im Spiel und musste einen Arzt aufsuchen. Ein unschönes Ende der Hallensaison.

 

April) Zum Glück konnten wir ab Di.5.April wieder auf den SBB-Rasen und die Sommersaison in Angriff nehmen. Zum 1.Training erschienen 19 Spieler! Alle topmotiviert und sogar das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite.  

 

Mai) 1. Spiel und gleich eine herbe Niederlage (3:9) gegen die Flughafen AG eingefangen. Mit nur gerade 11 Spielern traten wir gegen einen Gegner an, der jünger und einfach besser war. Wettermässig war der Monat Mai nix für Fussballer. Viel Regen, tiefer schwerer Boden und kühle Abende. Der Ausflug ins Tessin kam uns deshalb sehr gelegen. Ab in den Süden..an die Sonne! Wir trafen uns alle am Freitag in Bellinzona. Zuerst kam die Besichtigung des Castellgrande und danach die Altstadt. Dann ging es ins Maggia-Delta bei Ascona zu einer Besichtigung eines Wein-und Reisanbau-Produzenten. Dabei konnten wir den Traubensaft  degustieren und es wurde auch fleissig eingekauft. Das Abendessen fand in einem idyllischen Grotto in Losone statt. Alles stimmte. Das Essen, die warme Abendluft, die schöne Atmosphäre. Danach Schlummertrunk und Übernachtung im Hotel du Lac in Locarno. Am Samstag Morgen war unsere 1.Station die Staumauer im Verzascatal. Dann die Besichtigung der Postkarten-Brücke „Ponte dei Salti“ in Lavertezzo und anschliessend das Mittagessen in Sonogno. Am Nachmittag die 25 km zurück nach Locarno zum Spiel gegen die AS Minusio. Der wunderschöne Fussball-Platz am See und das tolle Publikum motivierte uns zu einer guten Leistung. Wir lagen schnell 2:0 in Rückstand, aber plötzlich verkürzte Gino auf 2:1 und dann ging ein Ruck durch die Mannschaft. Kurz darauf erlief sich unser langjähriges Schlachtross Marino einen Pass im Strafraum und versetzte die gegnerische Hintermannschaft derart in Panik das ein Verteidiger ihn unsanft von den Beinen holte. Penalty! Diese Chance liess sich Marino nicht nehmen und er verwandelte den Strafstoss eiskalt zum 2:2 . Das war der Zeitpunkt um Marino Danke zu sagen; für die vielen Jahre die er für den Fussballclub Swissair im  Einsatz stand. Die Legende erhielt einen würdigen Abschied! Mit einer feierlichen Dankesrede des Präsidenten Franz  und einem Bilderrahmen mit Fotos seiner grossen Fussballer-Karriere verliess er mit warmen Emotionen den Platz. Wir alle standen Spalier und applaudierten. Was für eine Karriere! Wer kann schon sagen mit 70 sein letztes Spiel gespielt zu haben. Marino hat es verdient und die Dramaturgie im Spiel hätte nicht besser sein können. Das Penalty-Schiessen am Schluss hätten wir uns ersparen können. Die vielen Emotionen und die tollen Erlebnisse haben uns zu viel Kraft gekostet. Unsere Bälle kullerten knapp bis zur Torlinie, wo der Goli sie gemütlich aufnahm. Anders der Gegner. Sie liessen unseren Goli Peter Buffon keine Chance. Damit Buffon die Niederlage leichter verdaute, haben Tutu und ich uns anerboten ihm und seiner Adriana ein Zimmer von uns abzugeben. Sie versprach uns dafür, ihn zu trösten. Das schien ihr auch gut gelungen zu sein. Am anderen Morgen war ihm die Niederlage nicht anzumerken. Normalerweise braucht er 3 Tage, um eine Niederlage zu verdauen. Er aber frühstückte für zwei und war einfach nur glücklich. Bei Risotto, Luganighe und Merlot liessen wir den Tag gemütlich ausklingen. Kaum war das Spiel zu Ende, fing es an zu regnen. Als wir zum Schlummertrunk in Locarno unterwegs waren, gings dann aber richtig los. Regen..Regen..in einer Heftigkeit und Stärke, wie wir sie nur aus den südlicheren Gefilden kennen. Am anderen Morgen, immer noch Regen. Dafür fiel uns der Abschied leichter aus dem Süden.  

 

Juni) Leider erleben wir einen äusserst verregneten Frühsommer. Der SBB-Platz ist tief und so es war keine Überraschung, dass das Spiel gegen die KAPO Flughafen kurzfristig abgesagt wurde. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wann wir im Juni einmal ein Spiel wegen unbespielbaren Terrain absagen mussten. Eine Woche später können wir nicht auf dem SBB-Platz, da er saniert wird. Für uns Fussballer kein guter Monat. Ausser für die Schweizer  Nati:Sie haben die EM-Achtelfinal-Qualifikation geschafft. Dies nach einem bravourös erkämpften 0:0 gegen Gastgeber Frankreich.

 

Juli) Gegen Bartolos-Boys 0:2 verloren. Insgesamt haben war ich sehr zufrieden mit der Mannschaftsleistung. obwohl wir nur zu 12.waren, 2 Spieler haben sich kurzfristig abgemeldet und 2 neue Spieler, Michi und Dominik liefen zum 1.mal im SR-Oldies-Dress auf. Freude bei uns Alten. Am Freitag 8.Juli wurden wir von Winni für das internationale „Theo Kaiser Gedächtnis-Turnier“ eingeladen. Spielort war das beschaulichen Dettighofen. Die beiden Spiele gegen FC Geisslingen und FC Weisweil haben wir zwar verloren, aber das tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Das Turnier war sehr gut organisiert und was für uns noch wichtiger war, der Festplatz war mit kulinarischen Leckerbissen ausgestattet. Als  Dankeschön fürs mitmachen haben wir sogar 10  Liter Bier und feine Wurstwaren erhalten. Den Waren-Schmuggel über die Grenze haben wir unserem Revisor Mario überlassen. Am Sonntag 10.Juni hat sich der Aussenseiter Portugal gegen Frankreich im EM-Final durchgesetzt. Die Wurst und das Bier aus Dettighofen haben wir übrigens nach einem Training in der BXA-Anlage genossen. Präsi Franz hat das Grillgut meisterhaft zubereitet und uns einen schönen Sommerabend beschert.

 

Aug) Ferienzeit. Meistens sind etwa 12 Spieler im Training. Die Stimmung war wie immer gut. Auch wenn mehrere Zehen gebrochen, oder blaue Flecken getreten wurden. Auch die Rippen wurden nicht geschont. Etliche Bälle fanden auch den Weg in die Weichteile (Merci Richi!) …aber fast alle Zwischenfälle wurden mit Würde und Stolz ertragen, wie echte Männer eben. Ich kann mich nur an 2 Fälle erinnern wo die Opfer vorzeitig, fluchend und humpelnd unter die Dusche sind. Im letzten Training vor meinen Ferien erwischt es mich. Muskelfaserriss in der Wade. Das hätte wirklich nicht sein müssen. Ich habs noch geahnt und wollte mich im Mätschli zurück halten..zu spät. Einmal im Spielrausch..vergesse ich alles!

 

Sept) Wunderbares Fussball-Wetter. Unser Präsi Franz wurde zu unserer Überraschung von der NZZ für ein Spiel und einen Bericht über den Club angefragt. Die Zeitung hat zum 15-jährigen Gedenktag geplant, vom Grounding der Swissair einen Artikel über die noch bestehende Swissair-Clubs zu schreiben. Ein Fotograf und ein Journalist kamen zum Spiel. Es wurde fotografiert, Interviews geführt und über alte SR-Zeiten geredet. Das Spiel ging mit 1:6 verloren. Die NZZ-Mannschaft war leider nicht mit ‚alten‘ Schreibtischtätern besetzt, sondern es lief eine jung- dynamische Mannschaft auf. Wie das Resultat es vermuten lässt, war es eine einseitige Sache. Trotzdem war es eine schöne und nette Abwechslung. Am Fr.30.Sept.erschien der NZZ-Artikel mit einem tollen Bild aus unserer Kabine vor dem Spiel. Die auf dem Bild verewigten SR-Models sind Gino, Walti, Bruno und Andi.

 

Okt) Wir freuen uns, das wir auf den Kunstrasen dürfen. Mittwoch von 18–19.30 Uhr passt uns super. Es wird schon merklich kühler. Nun beginnt Giusi’s Leidensperiode. Mit Mütze und Handschuhe, kämpft er tapfer gegen Erfrierungserscheinungen. Seine erste Frage auf dem Trainingsplatz lautet immer  „Trainer, wann gehen wir in die Halle?“ Am Abend des 21.Okt. trafen wir uns in Dettighofen (D) für ein Spiel. Um 19:30 Uhr war es dunkel und  feucht. Auch ein leichter Nebelvorhang streifte den Waldrand. Die Kulisse hätte besser für eine „Hänsel und Gretel-Freilicht-Aufführung“ gepasst. Wir haben 4:2 verloren. Aber das Resultat hätte mit etwas Glück auch 4:4 enden können. Trotzdem geht die Niederlage in Ordnung. Ich war sehr zufrieden mit der Mannschaftsleistung. Jeder hat gekämpft und auch Leidenschaft mit ins Spiel gebracht. Meine Gratulation an die Mannschaft. Vor allem an die neuen wilden Jungen Dominik, Michi und Andy. Ihr alle, Jung und Alt habt mir an diesem Abend echt viel Freude bereitet! 

 

Nov) Ein letztes Spiel auf dem Kunstrasenplatz durchgeführt. Gegen unsere Bassersdorfer Freunde wollen wir uns in einem 7-er Ü50 Spiel messen. Wieder ein knappes Kader gehabt. Goli Peter Buffon lag mit Grippe im Bett und Giusi fühlte sich am Morgen des Spieltages unwohl und hat auch abgesagt.  Kein Wunder wird er manchmal „Susi“ genannt. Was uns auch immer erstaunt ist seine Phobie gegen die rosa Trainings-Shirts. Wenn ihm diese Farbe zugeteilt wird wird, er stinkesauer. Wir wissen nicht was er in seiner Kindheit in dieser Richtung erlebt hat.. Zum Spiel: Wir haben den Schwung aus dem Dettighofer-Spiel mitgenommen, resp. die gute Einstellung konservieren können. Wir gingen sofort durch Dominic 1:0 in Führung. Wir erspielten uns Chancen um Chancen und erzielten schlussendlich 6 Tore. Speziell freut es mich, das Gino mit einer „Triplette“ und unser zuverlässiger Bruno Canonica eine „Doublette“ erziehlt haben. Ein wunderschöner Abschluss der Freiluftsaison fand an diesem nassen Di.9.Nov.statt. Und dies unter der interessierten Blicke der Swissair-Legenden Fredy Häner, Wädi Schmitter, Marino Fontana, Fernando Mässerli und Max Aebersold. Bei Salami Nostrano und ein Panetone von Spender Marino, feierten wir unseren Sieg. Diese Jahr fand die Metzgete im Restaurant Bramen in Kloten statt. Das Buffet war toll, die Stimmung ebenfalls. Beim Apero hat Tutu seinen Charme spielen lassen und den Beizer gleich als neuer Sponsor verpflichten können. Er pfeifft nicht nur gut, er verkauft uns auch gut! Danke Tutu, Deine Qualitäten wissen wir zu schätzen!

 

Dez) Die Hallensaison glücklich in Angriff genommen. Giusi strahlte wie ein Lottokönig. Endlich milde (Heizungs-)Luft wie in Ligurien), kein Kappe und Handschuhe mehr, kleine Halle, kurze Laufwege = paradiesische Trainingsbedingungen für ihn. Ein intensives und ereignisreiches 2016 geht zu Ende.