Jahresbericht 2019

 

Jan) Das erste Training im neuen Jahr. Es ist Mittwoch 9.Jan.2019. Dieses Datum ist für die Historie des FC Swissairs ein bemerkenswertes Datum. Marino Fontana, mein langjähriger Trainer-Assistent, mein treuer und zuverlässiger Materialwart, hat sein letztes Training absolviert. Mit 72 Jahren beendet er eine unglaublich lange und erfolgreiche Fussballerkarriere. Er hat mehr Rekorde gebrochen, als Messi und Ronaldo es je schaffen werden. Aufgrund seiner schweren Verletzungen im letzten Jahr, ist bei ihm die Einsicht eingekehrt, das aktive Fussballerleben aufzugeben. In den letzten Jahren hat er ‚nur‘ noch trainiert, aber jetzt will er die Schuhe definitiv an den berühmten Nagel hängen. Für den FC Swissair und speziell für mich, ist sein Entschluss eine traurige, aber auch eine verständliche Eintscheidung. Marino war ein verlässlicher Co-Trainer, ein engagierter Materialwart und ein Freund geworden. Seine Worte und Taten waren immer auf das Wohl des FC Swissairs ausgerichtet. Ich erinnere mich an eine Aussage von ihm. ‚Wenn ich einmal im Lotto gewinne, so kaufe ich für die Mannschaft einen Bus und gleich auch noch den SBB-Platz, versprochen!‘ So ist er. Ab sofort gehört er nun in die Ahnengalerie der FC Swissair-Legenden. Ab sofort ernenne ich ihn zum ‚Don Marino‘. Eine Bitte habe ich noch an ihn gerichtet..‘dass er auf keinen Fall den Import-Export von Panettone einstellt.‘ Er hat eingewilligt..Yesss…..! 1.Höhepunkt war das Hallenturnier in Münchwilen. Wir starteten mit einem hoffnungsvollen 1:1 Unentschieden. Aber leider sollte das der einzige Punkt werden. Alle 5 folgenden Spiele wurden verloren. Trotz guten Vorsätzen, reichte es nicht für einen Sieg. Wir sind einfach zu alt, zu langsam, zu wenig robust, zu wenig Technik, Konditionell zu schwach. Unser Trost war, dass wir mit grösstem Respekt von den gegnerischen Mannschaften und von der Turnierleitung behandelt wurden. Sie wertschätzen es enorm, dass wir trotz unserer überalterten Mannschaft jedes Jahr mitmachen. ir sind die einzige Mannschaft, die seit Gründung des Turniers jedes Jahr mitmachen. Insgesamt haben wir 3 Tore erzielt. Torschützenkönig wurde Gino mit 2 Treffern. 1 Tor erzielte Bernard, unser Weltmeister aus Frankreich.

               

Febr) Mitte Februar durften wir wegen einer Messe nicht in die Halle. Am spontan organisierten Jogging-Programm nahmen 5 Spieler teil und danach, in der BXA-Beiz kamen noch 9 zum Alternativprogramm Panettone-Essen. Meine 5 eisenharten Jogger-Jungs möchte ich hier lobend erwähnen. Bei Minus 3 Grad und in der Dunkelheit freiwillig mitzumachen, verdient meinen grössten Respekt! Die 4 ‚Heroes‘ waren: Bruno Canonica, Walti Grauf, Tom und Roli! Um 19 Uhr wurde die Panettone-Schlacht eröffnet. Mit dem Traubensaft von Giusi, einem Cartizze, flutschte der italienische Weihnachtskuchen wie Butter runter.

 

März) Die Anzahl der Spieler im Hallentraining lassen zu wünschen übrig. Ich weise die Spieler darauf hin, dass die Halle von anderen Clubs sehr begehrt ist und wir sie besser, respektive mit mehr Spielern nutzen sollten. Seit Jahresbeginn bringen wir jeweils knapp 2 Mannschaften, das sind ca.10 Spieler zusammen. Mitte des Monats, nach einer wochenlangen Regenperiode spielten wir auf dem Kunstrasen ein Ü50-Spiel gegen unsere FC Bassersdorfer Kollegen. Wir traten mit nur 8 Spielern an, aber dafür mit Dominic unser Youngster (28 Jahre). Der Gegner hat uns das zugebilligt, da wir im Schnitt weit über 50zig sind. Ich habe ausgerechnet, dass wir mit Dominic miteingerechnet, immer noch einen Altersdurchschnitt von über 55 Jahre hatten. Wir gewannen das Spiel wegen einer sehr guten 1.Halbzeit 2:0. In der 2.Halbzeit mussten wir aber unten durch. Aber dank Peter Buffon, dem Pfosten und der Latte fiel kein Anschluss-Tor. Ich war überrascht wie wir nach 3 monatiger ‚körperkontaktlosen‘ Hallentraining, sofort den Biss fanden, um gegen eine gute Ü50-Meistermannschaft zu bestehen. Ich bin stolz auf meine Jungs. Gino und Dominic führen nun die Torschützenliste mit je einem Treffer an. Unser Ehrengast an der diesjährigen GV war Kudi Sieber. Er kam extra aus Barcelona um seine Chancen für ein ‚comeback‘ zu prüfen. Die 3 Jahre in Katalonien haben ihn brauner,  jünger und dynamischer werden lassen. Seit Marino seinen Rücktritt gegeben hat, rechnet er sich wieder Chancen für einen Stammplatz aus. Die Mitglieder beschliessen einstimmig, dass wir unsere Club-Internetseite neu gestalten. H.Keller von FC Bassersdorf wird die neue Club-Website bauen und Gino und mich schulen, damit wir die Seite selbst administrieren können.

               

April) Yuppieee..endlich wieder raus auf den heiligen SBB-Rasen. Auch wenn der Hallenfussball in den kalten und feuchten Wintermonaten Spass macht, spätestens im März fühlen wir uns wie die Zugvögel und uns zieht‘s auf den geliebten SBB-Platz. Der Drang auf einen frisch gemähten Rasen Fussball zu spielen, dieses Gefühl können nur Fussballer wie wir nach empfinden. Leider erwischt es Peter Buffon mitten in der Aufbauphase. Beim lockeren Einschiessen bleibt er nach einem Hechtsprung mit einer Hand am Boden hängen und renkt sich einen Finger aus. Mit starken Schmerzen fährt er in die Notfall-Klinik und fällt für 7 Wochen aus!  Ein harter Schlag für uns Swissair-Boys. Der Meistertitel ist gefährdet. Nun machen wir das Beste draus und funktionieren Bruno Schmid zum Goli um. Da er aber auch nicht schmerzfrei gehen kann, versuchen wir ihm, das Stellungsspiel und das Hechten bei zu bringen.

Das erste Spiel im Jahr 2019. Gegner ist die Schweizer Nati der Schriftsteller. Auf einem wunderbaren SBB-Rasen, aber leider ohne frisch und weiss leuchtenden Outlinien, (Grund, seit Marino nicht mehr der Chef des weissen Pulvers ist) wurden wir von den jungen Schreiberlingen in der 1.Halbzeit regelrecht überrannt. Die Zuteilung in der Defensive klappte nicht und wir standen oft statisch im Raum. Wir haben nur reagiert, statt agiert. Wie meistens,  waren die gegnerischen Spieler jünger, demzufolge auch schneller, aber wir waren gedanklich auch nicht präsent. Wir hatten noch Glück, dass wir nach der 1.Halbzeit ‚nur‘ 3:0 hinten lagen. Es hätten gut 5 oder 6 Tore sein können. Am Bruno Schmid, der nach dem Ausfall von Peter Buffon zum Torhüter umfunktioniert wurde, lag es bestimmt nicht. Als einer der wenigen, hat er seine Sache sehr gut gemacht. Die 2.Halbzeit war viel besser. Wir standen hinten massiv  und gingen viel aggressiver zur Sache und liessen die gegnerischen Stürmer verzweifeln. Ja, es kam noch besser. Gino knallte eine Direkt-Abnahme in die rechte untere Ecke.  Auf einmal liessen wir den Ball zirkulieren und spielten konsequent über die Aussenbahnen und kreierten immer wieder Chancen. Auf diese 2.Halbzeit können wir aufbauen. Insgesamt war die 3:1 Niederlagen, wenn ich an die 1.Halbzeit denke, mehr als gerecht.  Aber einen Sieger hatten wir in unseren Reihen. Tsewi spielte wegen Spielermangel, beim Gegner mit und er krönte seine gute Leistung mit einer eindrücklichen Zweikampf-Statistik. Wenn Gino mit dem Tempo eines Pendolinos auf Tsewi zu raste, stand er wie eine Himalaya-Eiche im Weg. Auf die Körpertäuschungen und Haken reagierte er nicht. Er stand nur da und wartete auf den Aufprall. Mein Gesamt-Urteil für das Spiel. Erste Halbzeit war nix. Zweite Halbzeit stark. Kompliment an die Jungs. Die Moral, nach einem 3:0 nicht aufzugeben, sondern noch 1 Tor zu schiessen, das war stark. Das hat mich riesig gefreut und dafür haben sich die Jungs ein dickes Lob verdient!

                 

Mai) Noch in derselben Woche folgte das nächste Spiel gegen unsere Bassersdorfer Freunde. Im März haben wir sie noch souverän 2:0 geschlagen. Aber  jetzt gab es eine 5:1 Klatsche. In diesem Spiel war die 1.Halbzeit gut, aber in der 2.Halbzeit ging nichts mehr. Ich meine, das 2.Spiel innerhalb 3 Tagen haben Spuren hinterlassen. Die 1.Halbzeit war intensiv, aber durch einen individuellen Fehler in der Hintermannschaft lagen wir kurz nach Beginn 1:0 hinten. Doch wir reagierten gut und fanden immer wieder Lücken in der gegnerischen Hintermannschaft. Die logische Konsequenz, Fredy Ganz umspielte elegant den Torhüter und schloss zum 1:1 ab. Die 2.Halbzeit kann mit den Worten  ‚kollektives Versagen‘ beschrieben werden. Die krassen Fehlzuspiele in der Verteidigung haben den Gegner aufgebaut. Wir haben es nicht mehr geschafft, wie im 1.Spiel uns aufzuraffen und an die Leistung der 1.Halbzeit anzuknüpfen. Die Beine waren schwer und die Konzentration war weg. Die Fehlerquote stieg massiv an und die Unruhe im Team nahm stetig zu. Hier hätte das Zitat von Trap ‚Flasche leer‘ gepasst. Nichts ging mehr..

Für unsere Bassersdorfer Freunde, habe ich mich aber gefreut, denn in Tonis Augen, war pure Extase zu lesen. Endlich konnte er mit seinen Mannen den Fluch des ewigen Verlierers gegen die ‚Übermannschaft ‚Swissair-Oldies‘ besiegen.  Anschiessend stiessen wir im Restaurant Bären auf unsere Freundschaft und gegenseitigen Respekt an. Toni und seine Jungs sind feine Kerle und ich bin glücklich, dass wir so oft gegeneinander spielen können. Das 3.Spiel erfolgte gegen den FC Dettighofen. Die guten Jungs haben die weite Reise zu uns gewagt und wurden auch dafür reichlich belohnt. Sie konnten einen komfortablen 5:1 Sieg mit nach Hause nehmen. Dieses Spiel war überschattet von dem unglücklichen Zusammenprall unseres Golis Hesham mit dem Torpfosten. Ein ‚unhaltbarer‘ Kopfball des gegnerischen Stürmers, lenkte er mirakulös um den Pfosten herum. Dabei schlug er zuerst mit dem Kopf und anschliessend mit der Schulter, gegen den Aluminium-Pfosten auf. Ein Knall, der uns den Schmerz förmlich spüren liess. Er blieb benommen liegen und wurde später durch Präsi Franz in die Notfall-Aufnahme des Triemlispitals gebracht. SR-Legende Martin fuhr mit Heshams Auto nach. Danke den beiden Samaritern Martin und Franz! Das nenne ich Teamgeist! Es stellte sich heraus, dass Hesham sich die Schulterbänder gerissen hatte. Eine OP könnte ihm noch bevorstehen.. Später musste er wirklich operiert werden. Nun zum Spiel. Die 1.Halbzeit schenkten wir dem Gegner mit einem verunglückten Rückpass die 1:0 Führung. Danach fingen wir uns aber auf und kontrollierten das Spiel. Vor allem die Hintermannschaft liess gekonnt den Ball laufen und die Organisation war sehr gut. Aber bei einer der wenigen Chancen, die sich der Gegner in der 1.Hälfte herausspielte, folgte ein zweites Tor. Dann kam aber das Solo über das halbe Feld von Bernard. unser Lukaku aus Paris. Er wurde an der Mittellinie angespielt und mit einer Drehung schüttelte er seinen Verteidiger weg und startete mit seinen 2m-langen Beinen über das halbe Feld und schob gekonnt am Goli vorbei zum 2:1 Pausenresultat. Ein spektakuläres Tor. Die Leistung der Hintermannschaft war in der 1.Halbzeit sehr gut. Bruno Canonica, als die ‚Zentrale‘ der Defensive, vor ihm Roli die ‚Bulldogge‘. Bruno Gloor der ‚nette Treter‘. Er wirkt auf dem Feld immer nett und harmlos, aber wenn der Gegner an ihm vorbei ziehen will, das mag er gar nicht.  Entweder reicht es für einen Tritt in den Hintern oder die Nocken seines Schuhs bohren sich in die gegnerischen Fersen. Die 2.Halbzeit begannen wir konzentriert, aber nach dem Vorfall mit Hesham, war die Konzentration verständlicherweise weg. Die Passqualität war schlecht und unser Spiel zerfahren und ohne Ordnung . Der Gegner hat verdient gewonnen und uns wurde einmal mehr bewusst, dass wir ‚alte Chläuse‘ sind. Wir waren genau 11 Spieler. Einige Tage davor, haben sich noch 16 angeboten. Auch die 2 Jüngsten fielen kurzfristig verletzungshalber aus. Ein Pech..und dabei bräuchten wir doch Glück.. Ja, trotzdem sagen wir uns ‚never give up‘..und freuen uns schon  auf die nächste Herausforderung! Dann geht’s nach Büsingen und dort warten 3 Punkte auf uns! 

 

Die Reise in die Heimat von Gino wurde wie erwartet zum Höhepunkt des Jahres. 32 Personen fanden sich am Flughafen ein und bestiegen den Flieger nach Brindisi. Was uns dort in den 4 folgenden Tagen erwartete, war schlicht sensationell. Gino und seine Schwester Ivana, tischten uns im wahrsten Sinne des Wortes eine gewaltige Ladung ‚Italianita‘ auf und wir hatten das Gefühl, als wären wir im Himmel. Warme Sonne, weiche Luft, wunderbare alte Städte, jeden Abend Aperitivo, jeden Abend ein Essen bis um Mittternacht. Wir bedanken uns herzlich bei Gino und Ivana für die unvergesslichen Tage. Wenn jemand von den Teilnehmern kein Italien-Tifoso war, so ist er es bestimmt nach dieser Reise geworden..

 

Juni) Am Freitag 7.Juni spielten wir zum ersten Mal in Büsingen. Das ist eine deutsche Enklave im Raum Schaffhausen. Für dieses Spiel standen die Sterne von Anfang an schlecht. Ich brachte mit grosser Mühe 11 Spieler zusammen. Beide Torhüter waren immer noch verletzt und so hat sich Richi bereit erklärt einzuspringen. 4 Feldspieler die im Aufgebot standen, waren selten oder nie im Training. Zu den personellen Problemen, präsentierte sich der neue Kunstrasen mit einer furchteinflössenden Länge von 110m und auch die Breite war Champions League-tauglich. Mit dem Mut einer Mannschaft, die nichts zu verlieren hatte, begannen wir vielversprechend und gingen nach ca.10 Min. 1: 0 in Führung. Bernard, unser Tanker aus Paris, hat sich mit einer Energieleistung  durchgesetzt und eiskalt für die Führung gesorgt. Danach wurden die Unzulänglichkeiten im Pass-und Stellungsspiel immer grösser und wir wurden permanent unter Druck gesetzt. Diesem Druck hielten wir nur wenige Minuten stand und es fielen Tore wie reife Äpfel im Herbststurm. Die 2 x 40 Min. waren für uns ungewohnt lange und überforderten unsere Kondition und Konzentration. Ich hätte vor dem Spiel auf 2 x 35 Min. insistieren sollen. Das war ein Fehler von mir. Die Niederlage wäre sicher um einige Tore tiefer ausgefallen. Der Gegner war ‚unverschämt‘ effizient und nutzte jede Chance für einen Torschuss. Es setzte eine harte 11:1 Niederlage ab. Ich glaube keine Swissair-Mannschaft hat je so hoch verloren. So schlimm das Resultat klingt, will ich diese Niederlage nicht über-doch bewerten. Das Resultat ist ein wenig das Spiegelbild unserer momentanen fussballerischen Verfassung.  Zurzeit sind leider nicht mehr in der Lage eine schlagkräftige 11-Mannschaft zusammen zu bringen. Diese unschöne Realität müssen wir im Vorstand thematisieren und uns überlegen, wie wir in der Zukunft weiter fahren wollen.

 

Juli) Der Monat beginnt mit heissen Temperaturen. Wir haben 37 (!) Grad gemessen. Leider müssen wir wegen der jährlichen Sanierung des SBB-Platzes auf den Kunstrasen ausweichen. Der ist aber seit Jahren stumpf und die Hitze staut sich auf dem Kunst-Belag. Ein Spiel gegen Flughafen AG wäre geplant gewesen. Ich glaube aber, alle waren froh, dass wir das Spiel wegen der ‚zu jungen Mannschaft‘ des Gegners abgesagt haben. Die Oldies von Flughafen AG hatten keine Lust bei dieser Hitze anzutreten und deshalb blieb dem Trainer des Gegners nichts anderes übrig, als junge Spieler anzufragen. Da musste ich aus Vernunftsgründen die Partie absagen, resp. auf ein andermal verschieben. Mässerli sei Dank! Wir müssen bei dieser Hitze nicht trainieren. Er lud uns alle zum Paella essen ein. Er ist bekanntlich nicht nur ein Mittelfeld-Stratege, sondern auch ein Gastro-Profi.  In seinem schmucken Garten stach mir sofort die Profi-Infrastruktur ins Auge. Ein riesiger Gaskocher mit einer Paella-Pfanne von einem Meter Durchmesser. Als wir alle vor dem runden Topf standen, konnten wir live seine Kochkünste  verfolgen und das machte riesig Spass. Er wurde von seiner Sous-Chefin Erika assistiert und von unseren  Sprüchen zur Höchstleistung angetrieben. Unglaublich, wie viele Zutaten er in die Pfanne versenkte. Nach kurzer Zeit roch es wie in den dunklen Gassen von Valencia. Hätte Tsewi noch einen Flamenco dazu getanzt, hätte man das Haus von Mässerli glatt als ‚Spanische Botschaft‘ nennen können. Wir Gäste haben anschliessend dem Meisterkoch glatte 20 Gault Millau-Punkte versprochen. Der Apero mit selbstgemachten Focaccia und die verschiedenen Desserts, war das krönende Werk von der Erika. Wir verneigen uns vor diesen zwei wundervollen Gastgebern und danken ihnen herzlich für den wunderschönen Abend! Am Fr.12.Juli fuhren wir mit grossen Selbstvertrauen an das Theo Kaiser Gedächtnis-Turnier in Dettighofen. Diesmal wollten wir den Final gewinnen und den Pot nach Hause mitnehmen. Wir verstärkten uns wie letztes Jahr mit meinem Neffen Norbu, aber diesmal auch mit Tutus Sohn Dominique und 3 UBS-Mitspieler. Das erste Spiel war schwierig, denn die Partie war gegen unseren letztjährigen Final-Gegner. Dieser erwies sich als zäher und robuster Gegner. Die Partie war hart umkämpft und endete mit einem 2:2. Mit diesem Resultat war unsere Ausgangslage klar. Wir mussten das 2.Spiel mit 2 Toren Abstand gewinnen. Die Partie  endete mit einem klaren 3:1 Sieg. Das erste Spiel brauchten wir um uns erst mal auf dem Feld kennen zu lernen. Beim zweiten Spiel war das Zusammenspiel schon viel besser. Die Aufteilung zwischen der Verteidigung und das Mittelfeld funktio-nierte besser und die Ordnung und Kompaktheit war deutlich besser. Die jungen Wilden waren gut, aber unsere Oldies steigerten sich auch und liessen sich von der Dynamik des Spiels anstecken und kämpften um jeden Meter. Vorbildlich, der Einsatz von Bruno Canonica, Bruno Gloor, Richi, Walti und auch Bruno Schmid. Vorne wirbelte Gino im Sog des UBS-Mittelstürmers und lief wie eine frisch restaurierte Sulzer Diesel-Lok. Niente Cisalpino..kein Stocken und kein Zögern. Volle Pulle der Linie entlang. Er bekam die Bälle..so wie in den guten alten SR-Zeiten. Damit war das erste Ziel, das Final zu erreichen, geschafft.  Aber es sollte noch besser kommen. Nun hatten wir Blut geleckt und die Swissair-Oldies legten ein Startfuriosum hin, wie d-amals 1969 als die Boeing 747 zum ersten Mal in die Luft hob. Unsere Taktik ging voll auf. Aus einer massiven Verteidigung, wo die Mittelfeldspieler sich auch zurück fallen liessen, agierten wir mit schnellen Kontern und überraschten den Gegner immer wieder mit gefährlichen Angriffen. Schnell gingen wir 2:0 in Führung. Nur wenige Sekunden nach der 2:0 Führung, drückte ein gegnerischer Spieler von fast von 35 Meter ab und erzielte mit einem Flatterball das überraschende 2:1. Wir aber, liessen uns den Brei nicht mehr aus dem Topf nehmen und agierten weiter mit einer unüberwindbaren Defensiv-Mauer und schlugen nochmals mit 2 Toren zu. Mit einem klaren 4:1 Resultat, liessen wir uns als Turniersieger feiern.  Zudem wurden wir trotz den 4 jungen Wilden, als die älteste Mannschaft gefeiert und mit Speis und Trank prämiert. Mich hat der Erfolg an die längst vergangenen Swissair-Zeiten erinnert, als wir noch regelmässig um Titel und Trophäen spielten. Zufrieden und mit tollen Erlebnissen, fuhren wir gegen Mitternacht Richtung Zürich zurück. Im Gepäck von Präsi Franz 20 Würste, 20 Steaks und 20 Liter Bier. Zur Klärung: Für Präsi Franz, als SR-Technics-Chef mit 40 Jahre Dienst, gelten andere Zoll-und Einfuhrbestimmungen. Diese Preise versprechen einen tollen Grillabend. Franz ruft zum Grillfest. Wir folgen geschlossen dem präsidialen Aufruf.   Ein wunderbarer Sommerabend, statt zu trainieren, sassen wir im lauschigen Garten beim Franz und Susi. Der Gastgeber brutzelte uns gekonnt die Steaks und Würste. Dazu gab es feinen Nudelsalat und das Bier floss wie im Garten Eden. Zum Präsi Franz ist zu erwähnen, dass er mittlerweile in der ganzen Schweiz als DER Grill-Franz bekannt ist. Grill-Ueli war gestern, heute ist es der 'Grill-Franz'. Tausend Dank an die super Gastgeber Franz und Susi. Ihr habt uns einen tollen Sommerabend beschert. 

                

Aug) Unsere Freunde aus Bassersdorf (Ü50) wollen wieder  gegen und antreten. Sie stehen vor einem wichtigen Cupspiel stehen und haben eine intensive Vorbereitungsphase abgeschlossen. Nun wollen sie gegen uns ihren Formstand auf die Probe stellen. Da wir noch eine offene Rechnung (letzte Niederlage) hatten, kam uns die Anfrage gelegen. Mit einem Kader von 10 Spieler, hatte ich ein gutes Gefühl. Doch leider kamen 2 Spieler nicht und plötzlich hatten wir nur noch einen Ersatzspieler. Wir liessen uns deswegen nicht entmutigen und spielten mit viel Einsatz und kamen auch zu guten Tor-Chancen. Wie so oft in den letzten Spielen, die Effizienz liess zu wünschen übrig. Der Gegner nutzte eine der wenigen Chancen zur 1:0 Pausenführung. In der 2.Halbzeit genau dasselbe Bild, wir kamen zu hochkarätigen Chancen, aber das Runde wollte nicht ins Eckige. Die alte Fussballer-Weisheit ‚wenn du die Chancen nicht nutzt, nutzt sie der Gegner', traf ein. Ein guter Konter der Bassersdorfer und es hiess 2:0. Nachdem wir einen Verletzten zu beklagen hatten und deshalb kein Ersatzspieler mehr zur Verfügung stand, musste ich mit einer ‚Schlappe‘ rechnen. Aber ich muss meine Jungs loben. Sie haben sich nicht hängen lassen und aufopferungsvoll gegen eine höhere Niederlage gestemmt. Mein Fazit: Wir haben gut gespielt und Chancen kreiert, aber nur der Gegner hat getroffen. Eine Niederlage die unnötig war und weh tut. Wir müssen wieder das Tore schiessen üben. Aber seit Monaten fehlen uns die Torhüter. Wir vermissen die beiden Langzeit-Verletzten Buffon und Hesham. Wir können ohne Torhüter keine echte Übungen mit Torabschluss trainieren. 

               

Sept) Zum diesjährigen Brunch hatten wir nur 24 Anwesende. Halb so viel wie letztes Jahr. Eigentlich schade, aber viele waren noch in den Ferien oder hatten anderweitige Verpflichtungen. Das Buffet-Angebot dieses Jahr, war nicht das, was wir uns vorgestellt hatten. Für nächstes Jahr müssen wir eine Veränderung herbeiführen...Schau’n wir mal! Auf dem Fussallplatz hatten wir viele Absenzen. Zweimal haben wir nur zu siebt trainiert.  Da reicht für uns Oldies ein Strafraum! Die Absenz von Giusi will ich euch nicht vorenthalten. Er und Carla starteten mit dem Velo am Do.29 Sept. von Hüntwangen nach….ROM! Unglaublich..sie hben keine E-Bikes..keine Hi-Tech-Shimano-Schaltung. Keine High-tech Gelsattel, sondern Leder mit Stahlfedern. Mit echten Gummi-Bremsklötzen über die Alpen und Apennin, die bei Regen nur schleifen..und pfeiffen, aber nicht bremsen. Durch die feuchte und Malaria- und Tigermücken- verseuchte Po-Ebene.  Doch am 12.Oktober kamen sie mit leicht geschundenen Körper in der heiligen Stadt Rom an. Ich meine, diese beiden ‚Verrückten‘ haben ein ‚Urbi et orbi‘ von Papa Franziskus verdient. Wenn der Heilige Vater nicht derselben Meinung ist, werde ich bei Mike Shiva um eine Segnung der Beiden bitten. Wenn das auch nicht hinhaut, wende ich mich an Icordo, das ist der Ehemann der verstorbenen Uriella (selbsternanntes Sprachrohr Gottes). Icordo wohnt im Schwarzwald, das nicht weit von Hüntwangen liegt....natürlich im Verhältnis zu Rom. Fast kam ein Spiel in Erlenbach zustande. Aber leider brachte ich zuwenige Spieler zusammen. Es wäre schön gewesen wieder einmal mit Jürg Vollenweider zu kicken. Das Spiel wäre vor seiner Haustür gewesen und die Goldküsten-Prominenz inkl. Wädi hätten sich das Spiel sicher nicht entgehen lassen. Schade Jürg, wir versuchen es nächstes Jahr wieder.

 

Okt) Der Trainingsbetrieb läuft wieder wie geschmiert. Schöne milde Oktobertage locken die Jungs auf den herrlichen SBB-Rasen. Auch unsere Legenden, sind wieder am Bord. Martin war 3 Monate in seiner zweiten Heimat Spanien und Fredy ist auch wieder unter uns. Roli ist noch auf seinem Amerika-Trip und Bruno Canonica hat soeben Grüsse vom Dach der Welt, aus Lhasa in Tibet gesendet. Später wird er mit Maja den Pilgerweg, rund um den heiligen Berg Kailash in Angriff nehmen. Der Traum und das Ziel aller Buddhisten. Ich bin gespannt, was er alles erleben wird. Präsi Franz und Mässerli waren in Neapel und Umgebung. Beide haben es sich gut gehen lassen. Ja, ‚bella Italia mit Pasta und Pizza‘, ist immer einige Pfunde wert. Die Lichtverhältnisse auf dem SBB-Platz werden prekärer. Wir beginnen das Training schon um 18 Uhr, aber um 19 Uhr ist es schon dunkel. Dafür sind wir um 19.30 Uhr schon in der BXA-Box und befüllen unsere leeren Tanks. Die BXA bietet uns an, jeweils am Freitag um 18 Uhr auf dem Kunstrasen zu trainieren. Das Angebot nehme ich dankend an, aber ich weiss vom letzten Jahr, dass nur wenige Spieler am Freitagabend Zeit und Lust haben zu trainieren. Vermutlich werden wir bald auf das Winter-Hallen-Training umstellen. 10 Spieler, inkl.Präsi Franz haben sich zu meiner Freude, am 1.Kunstrasentraining teilgenommen. Ein guter Anfang. Jetzt muss nur das Wetter mitspielen und dann bleiben wir lange draussen. Mässerli musste unters Messer. Er bekommt eine neue Hüfte. Zum Glück verlief der Eingriff gut und er ist eine Woche später schon im Lauftraining. Sein Ehrgeiz ist unglaublich. Sein Aufbau-Training wird gezielt für die Teilnahme an den verschiedenen Weihnachtsmärkten ausgerichtet.  Ich bin sicher, er wird in der Rückrunde uns mit einem grandiosen ‘comeback‘ überraschen. Übrigens, seine alternative Trainingsmethode hat inzwischen in die Lehrbücher des Spitzensports geschafft.

 

Nov) Der Höhepunkt im November ist immer die Metzgete. 29 Liebhaber/innen nahmen an der Fleischeslust teil. Wir wurden nicht enttäuscht. Das Buffet war grossartig. Für Mario ein Schlaraffenland. In 3 Std. schaffte er 5 Buffet-Gänge und ebenso viele Desserts. Wegen ihm musste das Servicepersonal das Buffet 1 Std länger bewirtschaften. Beim Bezahlen, sagte er trocken..‘einmal Buffet..‘‘..ohne rot zu werden. Wetter-technisch machte es Sinn in die Halle zu wechseln Es regnete und es wurde richtig kalt. Die Schneefallgrenze sank sogar bis auf 500m. .....brrr..nix für unsere Brasil-Techniker. 12 Spieler haben am 1.Hallentraining teilgenommen. Sogar Tutu bekam wieder Lust (nicht falsch verstehen..) und kickte mit. Sein Fokus ist die Winter-Golfsaison in Spanien. Ende November bis Mitte Dezember nimmt er am Senior World-Open Tour teil. Tom unsere ‚türkische Eiche‘ ist verletzt. Er, der nie jammert, motiviert ins Training kommt und immer alles gibt, muss nun eine längere Pause einlegen. Er ist eigentlich seit Jahren leicht bis mittelschwer angeschlagen, aber er kommt immer ins Training. Er ist ein ‚Fussballverrückter‘. Doch nun muss er aufgrund der Instabilität der Kniescheibe- und dadurch entstandenen schmerzhaften Entzündung, eine lange Pause einlegen. Nach dem Training, erleben wir  eine schöne Überraschung. Mässerli, unser Mittelfeld-Stratege ist mit einem neuen Hüftgelenk wieder unter uns. Zwar mit einem Gehstock, aber er läuft wieder und der Heilungsverlauf scheint zufriedenstellend zu sein. Ich rechne damit, dass er im Januar das Aufbau-Training mit uns absolviert und ins Trainingslager nach Katar mit kommt.        

  

Dez) Im ersten Dezember-Training verletzte sich Tsewi. Ein Ball prallt ihn mitten ins Gesicht und seine Brille zersplittert und hinterlässt einen Cut über dem linken Auge. Zum Glück sind keine Glas-Splitter ins Auge gedrungen. Im Flughafen Notfall-Dienst haben sie ihm eine Spritze verpasst und die Schnittwunde zugenäht. Seine Reise nach Rio muss er wohl um ein paar Tage verschieben. Da er die harten mitteleuropäischen Wintermonate Dez.-Febr. wieder in Brasilien verbringt, wird er bald das Ehrenbürger-Recht von Rio erhalten. Momentan läuft auch sein Antrag für eine Namensänderung. Wenn alles gut läuft, müssen wir ihn ab März 2020 mit ‚Tsewinho‘ anreden. Ich bin guter Hoffnung, dass der Namenswechsel auch fussballerisch einen positiven Einfluss hinterlässt. Ein Info-Mail machte mir Sorgen. Wir wurden von der BXA informiert, dass wir ab nächsten Winter 2020/21 nicht mehr in der BX-Halle trainieren dürfen. Die Geeren-Turnhalle in Bassersdorf soll unser neuer Trainingort sein. Der Grund ist, dass immer mehr Vereine die Grossfeld-Halle wie die BXA beanspruchen. Das passte uns nicht und deshalb intervenierten Präsi Franz und ich beim BXA-Chef. Bei einer Sitzung mit ihm, erreichten wir, dass wir weiterhin in der BXA-Halle bleiben dürfen, aber nicht mehr am Mittwoch, sondern jeweils am Dienstag. Die neue Trainingszeit wird dann von 17:30 – 19:00 Uhr sein. Präsi Franz und ich sind sehr froh, dass wir unser Ziel, den Verbleib in der BXA-Halle aushandeln konnten. Die frühe Trainingszeit ist nicht optimal, aber diese ‚Kröte‘ mussten wir leider schlucken. Die letzten Zeilen möchte ich unserem Präsi Franz widmen: Er wird nun auf Ende Dezember seine berufliche Karriere beenden. Nach 44 (!) Swissair- und SR-Technik-Jahren, geht er in seinen verdienten Ruhestand. Ich wünsche ihm alles Gute, viel Gesundheit und ein reich-erfülltes Jung-Rentner-leben.