Jahresbericht 2021

 

Jan) Neues Jahr, gleiche Situation. Corona lässt immer noch kein Training zu. Eine Planung ist nicht möglich. Wegen den schlechten Inzidenzwerten werden die Schutzmassnahmen erhöht. Die Geschäfte mit Waren des nicht-täglichen Bedarfs, müssen schliessen. Private Treffen, nur mit max.5 Personen aus max.2 Haushalten erlaubt. Homeoffice-Pflicht und Maskenpflicht am Arbeitsplatz. Bei Nicht-Einhaltung der Regeln, können Bussen erteilt werden. Eine traurige Zeit. Die einzige positive Nachricht ist, dass die Impfkampagnen begonnen haben. Über Test- und Impfcentern und Hausärzten werden aufgrund vorgegebenen Prioritäten-Listen die Menschen geimpft.

In dieser tristen Zeit hat uns ein Natur-Ereignis verzaubert. Innert 2-3 Tagen fielen 50 cm Schnee! Für einige Tage wurde die schwere Luft der Covid-Krise von einer flauschig-weissen Schneedecke überzogen. Nach schneearmen Jahren, konnte ich wieder einmal meine alte Schneeschaufel reaktivieren und diese Tätigkeit als neue Fitness-Übung in meinen Trainingsplan einbauen.

 

Febr.) Üble Nachricht von Tsewi. Er muss in die Schulthess-Klinik und einen Muskelriss über der Kniescheibe am Oberschenkel operieren. Es gab einen 30cm langen Schnitt und eine 1-Stündige OP, dann war der Muskel wieder zusammengenäht. Nun folgt eine 12-wöchige Reha. Die Saison 2021 ist für ihn gelaufen. Aber er ist ein Sherpa und damit ein, wie Präsi Franz ihn nennt, ‘ein harter Hund‘.

Endlich plant der Bundesrat ab März die ersten vorsichtigen Öffnungsschritte. Die Zahlen der Neuansteckungen sind in den letzten Wochen weiter gesunken, aber die epidemiologische Lage bleibt weiter fragil. Die Läden, Museen und auch die Sport- und Freizeitanlagen dürfen wieder öffnen. Wir dürfen leider noch keinen Fussball spielen. Nur die Jungen bis 18-jährigen sind von den Lockerungsmassnahmen betroffen. Wenn die Positivitätsrate unter fünf Prozent liegt und andere Faktoren auch stimmen, könnten ab 1.April weitere Lockerungsmassnahmen erfolgen. Dann können wir eventuell wieder loslegen.

‘ Mögen alle Götter für uns beten! ’

 

März) Mitte Monat beschliesst das BAG eine leichte Öffnung der Corona-Regeln. Nun dürfen auch die über 18-jährigen Fussball spielen, resp. trainieren, ohne Körperkontakt und mit maximal 15 Personen. Meisterschaft und Freundschaftsspiele sind immer noch nicht erlaubt.

Mit den frühlingshaften Temperaturen steigt nun die Lust auf Fussball. Wir im Vorstand haben beschlossen, im April nach den Ostern den Trainingsbetrieb wieder aufzunehmen. Die Vorfreude ist riesig.

 

April) Endlich, am Di.6.April, bei Schneeschauer und eisiger Kälte, traten 8 Fussballer auf dem Parkplatz der BXA für das erste Training im Jahr 2021 an. Ich bin über die hohe Anzahl freudig überrascht. Die Temperatur fiel in der letzten Nacht wieder ins Minus. Bei Schneefall und steifer Bise sind wir los gejoggt und haben unsere Corona-müden Körper zum Schwitzen gebracht. Die 8 Helden, die der sibirischen Kälte getrotzt haben, will ich hier lobend erwähnen:

Richi (Löwenherz), Walti (Braveheart), Bruno (el Gaucho), Tom (der Atatürk), Roli (der Kaiser), Gino (di Trullo) und Bruno (Casanova). Mein Respekt Jungs!

Das zweite Training konnten wir auf unserem geliebten SBB-Rasen absolvieren. Tutu hat auf dem Transfermarkt des Spitals Bülach zugeschlagen und uns 3 junge, neue Spieler gebracht.

Noch eine Überraschung: Marino hat seine Verjüngungskur (Anti-Aging in Clinik Plastica) abgeschlossen und stieg nach über einem Jahr wieder ins Trainingsgeschehen ein. Der Rasen war top, die eisige Kälte weniger. Aber die Stimmung war grandios

Beim ersten warmen Trainingstag des Jahres kamen 15 Spieler! Zum Glück kamen nicht noch mehr. Die aktuellen Corona-Regeln erlauben max.15 Spieler. Zur Überraschung aller, kam ein ehemaliger Spieler, nach 6 Jahren Ausland-Aufenthalt wieder zurück. Sein Name, Orhan. Eine Woche später, der nächste verlorene Sohn der heimgekehrt ist. Carlo Schmid, der jüngere Bruder von Bruno Schmid. Nun sind beide Gauchos wieder unter uns. Carlo ist 70, Bruno 74. Andere Clubs setzen auf die Jugend, wir auf ‘Routine’!

 

Mai) Jetzt sind wir wieder nur noch 10 Spieler im Training. Die 3 jungen Wilden, kamen nicht mehr. Nur Ramon, war einmal noch da. Wer weiss warum? War das Niveau zu hoch, das Training zu hart? Carlo Schmid und Orhan sind klassische Opfer unseres intensiven Trainings geworden. Nach dem 1.Training wurden sie gleich in die Sport-REHA-Klinik Bellikon überführt. Ich nehme es vorweg, sie alle wurden nie mehr gesehen.

 

Juni) Unsere Freunde von FC Bassersdorf haben uns nach Nürensdorf eingeladen. Wir nahmen das Angebot gerne an, da wir nach der langen Corona-Pause endlich ein echtes Spiel austragen wollten. Zudem hatten wir auch eine Rechnung noch offen. Die Niederlage beim letzten Aufeinandertreffen sass noch tief in unseren sensiblen Fussballer-Knochen. Das Wetter war optimal und die Fan-Kulisse liess nichts zu wünschen übrig.

Spielbericht:     Basi – SR-Oldies (4:1)

Endlich, Spiel 1 nach langer Corona-Pause. Ein Freitagabend, ein wolkenloser Himmel und warme 20 Grad. Unsere Freunde von FC Bassersdorf haben uns für ein Spiel nach Nürensdorf eingeladen. Das Spiel begann mit hoher Intensität und beiderseitiger Kampfbereitschaft. Nix mehr mit Corona-Abstand, der Körpereinsatz war beindruckend. Es wurde gehalten, gezerrt und gegrätscht.  Die anfängliche Nervosität zeigte sich in vielen Abspielfehlern, die technischen Unzulänglichkeiten bei der Ballannahme und bei den überhasteten Aktionen im Spielaufbau. Unser Goli Buffon hielt uns lange mit super Paraden im Spiel, doch nach ca.20 Min. kassierten wir ein unglückliches Tor. Die erste Halbzeit war echt ein Krampf und wir kamen kaum zu Chancen. Aber jede gelungene Aktion wurde von unseren zahlreichen Fans mit Applaus bedacht. Die Stimmung an der Seitenlinie war enorm. Wir wurden unterstützt von Messerli, Tsewi und dem unüberhörbaren (ex-)Haudegen Louis Gavillet. Sogar Thomas Hübner mit seiner Freundin gaben uns die Ehre. Auch Frau Schmid (Fam.von Bruno) mit Tochter Silveira. Die argentinische Fangemeinde (inkl.Bruno) zauberten eine Stimmung, wie an einem Spiel der Boca Juniors gegen River Plate im Stadion ‘La Bombonera’. Ihre Ausgelassenheit, gepaart mit träfen Sprüchen von Louis, liess das beschauliche Längimoos in Nürensdorf ‘kochen’. Wir erhielten auch Unterstützung von Andy Creutzigers Familie. Sehr nett, wie sie sich gleich als Camper mit Klappstuhl an der Seitenlinie installierten. Für diese tolle Fan-Kulisse möchte ich im Namen aller Spieler herzlich bedanken. Die zweite Halbzeit war noch intensiver als die Erste. Ein offener Schlagabtausch. Plötzlich kamen wir zu Chancen. Meist nach Balleroberungen in der eigenen Hälfte, ging es zügig auf das gegnerische Tor zu und es wurde aus allen Rohren geschossen. Doch jedes Mal war ein gegnerisches Bein, Körper, Schiri, oder der Goli dazwischen. Wenn die Torlatte 3 Meter höher gewesen wäre, wir wären mit mind.5 Tore davongezogen. Trotz den Chancen unserseits, erhielten wir wieder 2 äusserst unglückliche Tore. Plötzlich stand es 4:0 für Basi. Aber wir steckten nicht auf. Das SR-Oldies-Team wurde von den heissen Fans immer wieder nach vorne gepeitscht und die Chancen kamen in Minutentakt. Durch die Fan-Gesänge der Ultras, kämpfte jeder für den anderen. Ja, die 2.Halbzeit war sehr gut. Wir liessen nicht nach und plötzlich luchste Dominic dem gegnerischen Goli den Ball weg und schob clever zu Gino. Dieser vollzog das Runde in das Eckige! Das verdiente Ehrentor zum Abschluss. Trotz der Niederlage bin ich stolz auf euch. Jeder von euch hat gekämpft und das bis zum Schluss. Ein grosses Kompliment an die Spieler und an die tollen Fans!

 

Juli) Der Sommer lässt uns wettertechnisch ein wenig verzweifeln. Seit Wochen regnet es immer wieder. Deswegen sind vermutlich viele Spieler, die Sonne suchend, schon in den Ferien abgehauen. Zwei Mal waren wir jeweils nur zu sechst im Training. Im Strafraum 3 gegen 3 zu spielen, ist für uns Oldies ganz schön hart. Aber die Lust am runden Leder ist immer noch da. Nach einem kurzen  ‘Mätschli’, lassen wir uns in der BXA-Beiz gut gehen und verfolgen die EM-Spiele.

Ein tolles Ereignis war der Pasta-Abend beim Walti Grauf. Einmal mehr hat er aus Dankbarkeit gegenüber dem Verein und dem Management, uns zu einer Pasta-Party eingeladen. 15 hungrige Mäuler wurden mit verschiedenen Pastasorten und drei verschieden Saucen befriedigt. Zum Dessert mit Espresso, wurde uns um 21 Uhr der EM-Kracher Spanien-Italien aufgetischt. Es war ein toller Abend, mit einem super Gastgeber und einer mega Stimmung! Bis zum letzten Penalty in der Verlängerung wurde ausgeharrt. Um 23:30 Uhr war Ladenschluss und wir gingen glücklich nach Hause. Gino, noch ein wenig glücklicher, denn sein Italien gewann den Elfer-Krimi! Italien IN, Spanien OUT.

 

Aug) Wieder ein regenreicher Monat. Mit grossen Überschwemmungen und Schäden. Wir mussten deswegen zweimal auf den Kunstrasen ausweichen. Da noch Schulferien waren und die Junioren den Kunstrasenplatz nicht beanspruchten, konnten wir ohne Probleme den Platz belegen. Ende August gab es wieder ein Spiel gegen unsere Bassersdorfer Freunde. Nur mit Mühe brachte ich genügend Spieler zusammen. Vier Spieler waren zuvor nie im Training. Ohne diese Spieler, hätte ich keine 7-Mannschaft zusammengebracht. Ja, die Zeiten ändern sich. Wir werden älter und immer mehr Spieler können oder wollen nicht mehr. Bei Bassersdorf sehen wir jedes Jahr nachrückende Jung-Senioren, die frischen Wind und Tempo ins Spiel bringen. Kein Wunder, dass wir die letzten 2 Jahre immer als Verlierer vom Platz gehen. Diesmal setzte es eine 6:2 Niederlage ein. Ja, wir sind einfach nicht mehr wettbewerbsfähig. Mit dieser Realität müssen wir leben. Leider.

 

Sept.) Dieser Monat zeichnete sich durch viele Trainings-Absenzen aus. Hauptsächlich die Pensionierten haben die Schulferien abgewartet und geniessen die touristenärmere Zeit. Einmal musste ein Training komplett gestrichen werden, da nur 2 Spieler anwesend gewesen wären. Mein Ferienglück wurde mit einer Gürtelrose belohnt. Schön, ich konnte 2 Wochen nicht mehr auf meinen Po-Backen sitzen oder liegen. Laut meinem Hausarzt könnte dies einen Zusammenhang mit meiner Corona-Impfung gehabt haben.

Giusi und Carla haben diesen Monat mit einer spektakulären Reise geprägt. Der Start zur 10-tägigen Veloreise nach Venedig. Wie wir wissen, sind sie die Experten für Langstrecken-Veloreisen(aber ohne Accu!) Diesmal fast 700km, von Hüntwangen nach Venedig, über den Arlberg- und Brennerpass. Die Reise haben sie mit Bravour überstanden, praktisch ohne Ehe-Krisen oder konditionellen Einbrüchen. Natürlich hat das gute Wetter mitgespielt, doch das seriöse Aufbautraining in den Hüntwanger-Hills und dem Rafzer-Joch haben sich gelohnt. In Winterthur haben Präsi Franz und Susi, Mässerli und Erika, Roli und Karin, Bruno und ich die beiden verabschiedet. Karin und Roli haben die beiden sogar 2 Tage lang mit ihren Bikes (mit Accu!) begleitet. Zuerst bis nach St.Gallen und dort übernachtet. Am anderen Tag dann bis zur österreichischen Grenze. Dort haben sich die Wege wieder getrennt. Karin und Roli sind mit Rückenwind und Heimweh zurück nach Winti geradelt.

 

Okt.) Die Tage werden kürzer und um 19 Uhr ist es bereits dunkel. Höchste Zeit den SBB-Platz zu verlassen und nach dem Kunstrasenplatz Ausschau zu halten. Aber es wird immer schwieriger. Die Anzahl der Junioren-Mannschaften des FC Bassersdorf wachsen ständig und der Kunstrasenplatz wird jeden Abend von 2 Mannschaften besetzt. Dieses Jahr musste ich die Juniorentrainer direkt ansprechen, um einen kleinen Teil des Kunstrasens zu bitten. Zum Glück waren sie verständnisvoll und haben uns einen viertel des Platzes zugebilligt.

 

Nov.) Nach nur 3 Training auf dem Kunstrasen, beschliessen wir wegen der eisigen Kälte in die Halle zu wechseln. Endlich, nach 2 langen Jahren ohne Hallenfussball, können wir wieder Indoor-Fussball zelebrieren. Aufgrund der vielen Vereine, die die Halle beanspruchen, mussten wir eine neue Trainingszeit akzeptieren. Neu müssen wir schon um 17:30 Uhr loslegen und beenden das Training um 19 Uhr. Für die Jungs die arbeiten, ist es sehr früh. Gut sind einige schon im Rentenalter. Mit dem Alter steigt leider auch die Verletzungsanfälligkeit. Walti Grauf hat es leider wieder erwischt. Ohne gegnerische Einwirkung holte er sich eine Zerrung.

Ein Höhepunkt im November war die Metzgete. Nachdem es letztes Jahr ausgefallen war, genossen an die 30 Aktive, Passive und Legenden, die Fleischeslust am üppigen Buffet. Der Virus macht uns wieder Sorgen. Leider steigen die Infektionszahlen wieder rasant an. Nach dem Delta-Virus, macht die neue Variante ‘Omikron’ Schlagzeilen. Ich hoffe sehr, dass es nicht wieder zu Schliessungen kommt.

 

Dez.) Eine Tradition wird bei uns gepflegt und darüber freue ich mich sehr. Nach dem Training erscheinen viele Legenden zu unserem BXA-Stammtisch und geniessen mit uns einen Schlummertrunk. Den Legenden Fredi Häner, Wädi Schmitter Tutu, Martin, Franz, Mässerli, Don Marino und Sepp. möchte ich hiermit für die Treue und den Gemeinschaftssinn danken. Schön, dass ihr so oft da seid und uns ‘aktiven’ Oldies beehrt.